Solarpakete und andere IT-Herausforderungen

Wie das Solarpaket I die Energiebranche verändert, welche Probleme es für Netzbetreiber bringt und wie innovative IT-Lösungen diese Herausforderungen bewältigen.

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Balkonkraftwerk Solarpaket nterra Energiebranche Energiedienstleister Netzbetreiber Digitalisierung Smart Grid
Balkonkraftwerk Solarpaket nterra Energiebranche Energiedienstleister Netzbetreiber Digitalisierung Smart Grid

Für den Hausbesitzer ist es eine Leichtigkeit: Aufhängen, Stecker rein, Strom produzieren. Doch für Netzbetreiber und andere Unternehmen aus der Energiebranche ist der Siegeszug der sogenannten Balkonkraftwerke eine Herausforderung. Aber auch nur eine von vielen. Die Lösung für die meisten von ihnen: Digitalisieren. Integrieren. Automatisieren.

Das Solarpaket und die drei großen Herausforderungen für Netzbetreiber

Sogenannte Balkonkraftwerke oder Mini-Solaranlagen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. So verdreifachte sich die Anzahl dieser lt. Bundesnetzagentur innerhalb des letzten Jahres.
Stand heute – also Oktober 2023 – ist ein Haushalt, der sich eine Mini-Solaranlage anschaffen möchte, verpflichtet, diese beim Marktstammdatenregister und zuständigem Netzbetreiber anzumelden. Des Weiteren darf das Balkonkraftwerk erst in Betrieb genommen werden, wenn der Hausanschluss über einen modernen Zähler mit Rücklaufsperre verfügt. Sollte hier noch ein analoger Zähler, ein sogenannter Ferraris Zähler verbaut sein, muss dieser zuvor vom Netzbetreiber ausgetauscht werden.

Mit dem Solarpaket 1 ändern sich die Regeln und Rahmenbedingungen – und das stellt Netzbetreiber gleich vor drei Herausforderungen:

  1. Hausbesitzer sind nur noch verpflichtet, ihr Balkonkraftwerk beim Marktstammdatenregister anzumelden. Der Netzbetreiber erhält also vorab keine Information mehr über den Anschluss einer neuen Mini-Solaranlage, sodass er bei Bedarf einen Zähleraustausch durchführen kann.
  2. Der Gesetzgeber duldet den vorübergehenden Betrieb der Steckersolaranlage an einem Zähler ohne Rücklaufsperre. Damit verliert der Netzbetreiber bares Geld, solange er den analogen Zähler nicht austauscht. Übrigens nutzen (laut Statista 2021) noch 59% der deutschen Haushalte solch einen analogen Ferraris Zählen.
  3. Zudem wird es immer schwieriger, das Stromnetz stabil zu halten, wenn es keine verlässlichen Informationen zu Anzahl und Größe der Mini-Solaranlagen im Netz gibt.

Die Lösung:
Digitalisierung und Integration

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es einer intelligenten IT-Lösung. Eine digitale Schnittstelle zum Marktstammdatenregister würde es ermöglichen, Daten zu verteilen und Zählertausche effizient zu planen. Diese Daten können dann in das Netzmanagement integriert werden, um eine bessere Kontrolle über das Netz zu gewährleisten.

Diese Art der Herausforderung begegnet uns in der Energiebranche immer wieder: immer mehr Prozesse der Energiewirtschaft benötigen einerseits eine Digitalisierung, vor allem aber eine digitale Vernetzung mit anderen Stellen, seien es andere Marktteilnehmer oder Regulierungsbehörden. Jedes Unternehmen der Energiewirtschaft muss seine IT geschickt aufstellen, um solchen regulatorischen Anforderungen zeitnah gerecht werden zu können.

Welche Architektur ist die Beste?

Eines haben Unternehmen, die die Nase vorn haben wollen gemeinsam: Sie setzen auf eine Plattform, die alle internen Systeme anbindet und sowohl interne Prozesse digital und automatisierbar macht als auch eine einfache Anbindung externer Partner ermöglicht.

Aber wie kommt man von den vielen Inseln zu einer integrierten Systemlandschaft mit reibungslosem Datenaustausch und funktionierenden automatisierten Prozessen?
Die Vielfalt der unterschiedlichen Anwendungslandschaften, aber auch die teils sehr unterschiedliche Personalausstattung der IT, machen es unmöglich, eine “one-fits-all” Lösung aus dem Hut zu zaubern.

Die zwei Merkmale erfolgreicher Architekturen

Es gibt zwei Grundpfeiler, um sowohl verschiedenste Systeme zuverlässig zu verbinden und gleichzeitig flexibel effiziente Prozesse gestalten zu können: Integrationsplattformen und Prozessplattformen.

  • Die Integrationsplattform (ESB oder ähnliche Middleware) sichert die Anbindung unterschiedlichster Systeme und Devices. Mit ihr werden Daten in die verschiedenen Formate transformieren und transaktionssicher zum Ziel gebracht.
  • Die zentrale Prozessplattform nutzt diese Daten. Mit ihrer Hilfe werden digitale Prozesse abgebildet und automatisiert – auch, damit Mitarbeitende, Kund*innen und externe Partner über Portale oder Apps mit diesen Prozessen interagieren können.

Verfügt die eigene Systemarchitektur über diese entscheidenden Bausteine, sind regulatorische oder marktgetriebene Neuerungen und Veränderungen zügig und sicher umsetzbar.

Ihr Weg zu digitalen Prozessen

Als herstellerunabhängiger Partner mit tiefgreifenden Integrations-Know-how ist der Aufbau solcher Systemarchitekturen unsere Spezialität. Wir konnten in den letzten 20 Jahren schon vielen Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Auch in der Energiewirtschaft haben wir schon wir zahlreiche Kunden in diversen Anwendungsfällen unterstützt, von Vattenfall (Prozesse im Beschaffungswesen), über Watt Deutschland (Prozessautomatisierung der GPKE), Techem (automatisierte Prozesse zur Zählerablese) bis zu Count + Care und Mainova (Anwendungsportale für Geschäfts- und Privatkunden sowie Callcenterunterstützung).

Gern sprechen unsere fachlichen Experten in einem kurzen Videocall mit Ihnen kostenfrei und unverbindlich über Ihre Herausforderungen und geben Impulse für die Lösung.

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